Der sterbende Hund / Die blinde Person 4.11.22

Hund von Tante XY bzw. Familie XY. Er will sterben oder spürt, dass er stirbt. Es sind auch alle da, habe die Handlung davor vergessen. Alle sind mit der Situation überfordert und der Hund kommt zu mir. Er signalisiert mir, dass er sterben will/wird und wendet sich an mich, er kommuniziert, ich möge ihm die Pille geben. Oh je, aber ich habe so eine Pille nicht…er legt sich hin zu meinen Füßen, leckt meine Hand ab, ein wenig zu lange und zu betont, als sei ich seine Person des Vertrauens. Die Verbindung ist so ungeplant, ich fühle mich diesem Wesen nahe, aber auch irgendwie auch unangenehm berührt, dieser Hund, den ich gar nicht als meinen zuordnete. Aber irgendwie fühle ich mich von seinem Blick und dieser intensive und eindeutigen Kommunikation angesprochen  – diese wortlose Bitte macht etwas mit mir. 

Der Hund verändert auch die Form, er sah zunächst anders aus, grau, struppig, etwas kleiner. Jetzt wird er zu einem großen Hund, braun, weiß, schwarz gemischt, länglich und mit weichem, gleichmäßigem Fell wie ein Basset, aber nicht ganz so lange Ohren. Er legt sich ganz auf den Rücken und wartet – oder stirbt? Ich bleibe bei ihm, aber ich habe nicht, was er will oder was er als letzten Wunsch hat – diese Pille.

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Vorlauf vergessen. Aber nun ist die Situation so, dass ich aus einer Gruppe eine blinde Person in meiner Obhut habe. Ich muss sie aber auch als unattraktive Person beschreiben, und körperlich hat diese Person auch Beschwerden und wirkt ein wenig plump, gehandicapt. Eigentlich wollen wir nur irgendwo hin, eventuell zu den anderen, etwas essen aber irgendwie verlieren wir den Anschluss zu der Gruppe oder sie sind plötzlich weg.

Und „meine“ Person möchte ein Medikament haben, da ist etwas bei ihr mit dem Magen oder in der Region. Sie kennt diese Beschwerden und noch scheint das soweit alles in Ordnung. Da ist auch ein Gebäude mit Ärzten, es ist auch gerade offen und keine anderen Patienten da, wir kommen sofort hinein und dran – und treffen auf eine Magen-Ärztin. Doch sie sagt nach den Beschwerden oder dem Formulieren, was meine Person will, dass wir hier falsch sind. Und sie verweist uns freundlich an einen anderen Arzt. Der ist quasi nur nebenan, aber wir müssen draußen warten und stellen uns an eine Seite des Gebäudes hin. Rechte Seite.

Dann kommen immer mehr Menschen, die stellen sich aber in der Schlange nebenan an oder von einer anderen Seite, aber wir waren zuerst da – wie gesagt, irgendwie müssen wir das regeln, weil sonst kommen wir nie dran. Die ersten sind schon vor uns reingegangen. Ich frage eine Frau, die antwortet schroff, unerbittlich, ja eigentlich bösartig, etwas wie:  “ Da kann sich ja jeder anstellen wo er will“ Oder so etwas.  Für sie stehen wir falsch und sie wertet es (meine Frage) als vordrängeln, obwohl zu sehen war, dass wir auch da sind. Und sie geht hinein. Es wird etwas unübersichtlich, aber ein anderer Mann, eventuell auch in Begleitung, erkennt das und ist freundlich, hilfsbereit, lässt uns vor bzw. vor ihm in die Schlange einfügen.

Im Gebäude sind mehrere Türen. Da wo die Ärzte sind, ist niemand. Links die Tür scheint in private Gemächer zu führen. Jetzt geht die Odyssee los, ehe ich weiß wie es geschieht, sind wir auf einem langen Weg/Fußmarsch. Ein paar Mal sage ich der oder dem Blinden (Frau oder Mann nicht ganz klar) : „Jetzt einen großen Schritt“, weil da etwas herumliegt oder eine Baustelle ist. Das Timing /die Schrittfolge, wie diese Person meine Kommandos umsetzt, ist echt perfekt, dann macht sie einen großen Schritt. (Auch wenn es etwas plump wirkt, aber die Hauptsache ist, sie sicher über die Hindernisse zu führen!)

Wir kommen an einer langen Reihe mit erlesenen Einzelspeisen vorbei, also so etwas wie Nüsse, Teeblätter, Leckereien, einzeln oder sortenrein auf kleinen Tellern oder in flachen Schalen angerichtet. Ganz viele tolle Sorten, aber ich weiß, ich kann hier nicht anhalten, darf jetzt nicht trödeln und ich muss mich um die Belange meiner mir anvertrauten Person kümmern. Sie ist trotz ihrer etwas schwerfälligen, ungelenken Bewegung immer bemüht, Schritt zuhalten. Der Weg wirkt jetzt ein wenig wie ein großes Quarree/sanft gerundetes Viereck, da gegenüber (auf der langen Seite) scheint wieder das ursprüngliche Gebäude zu sein, aber es ist noch eine ganze Strecke. Plötzlich sagt die Person, sie kann nicht mehr. Oh, damit hatte ich jetzt gar nicht gerechnet. Mir sind solche Ermüdungserscheinungen fremd.

Wir pausieren und sie erzählt mir etwas von Ungerechtigkeiten, ihr Zwillingsgeschwister wird wieder bevorzugt, ein wenig habe sie immer das Nachsehen….und bei den Banken würde man ihr auch das schlechtere Angebot machen oder so etwas. Ich kann diesen Sätzen und Gedanken kaum folgen, was soll das denn jetzt, was ist das für ein Gefasel, weiß sie denn nicht, dass ihre Wahrnehmung ihre Realität macht, diese immer wieder zurückkommt, weil sie in einen Spiegel geworfen wird. Die Person ist mit ihrem Gesicht unangenehm nah an meinem Gesicht, ich kann die schlechten Zähne sehen, aber wie soll sie das auch sehen, sie ist ja blind….

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2022-11-22T14:02:47+01:00