Schein-Orte
Sie scheinen geistige Orte zu sein, aber sie sind es nicht, es sind Konstrukte der Psyche und der gedanklichen Konditionierung. Es gibt mehrere dieser Schein-Orte, ich habe noch nicht alle gefunden oder enttarnt. Ich meine jene Zustände oder inneren Orte, die im Geiste aufbereitet und sichtbar werden, um meinen mentalen Zustand aufzuzeigen. Orte, die es im Geiste selbst jedoch nicht gibt. Sie sind nicht real. Was macht das für einen Unterschied? Es ist kompliziert, schwer zu beschreiben, ohne neue Verwirrung zu stiften. Auch dies ist der leise Ausdruck der Hilflosigkeit oder Resignation, und ich befinde mich damit an einem nicht realen Ort. Das Hängenbleiben an diesem Scheinort ist allerdings real. Auf der geistigen Ebene, ist es ganz einfach.
Traum: Im Geiste gibt es keine Hilflosigkeit/ 2.2.2024
„RM“ berichtet davon, was ihr passiert ist: Sie habe sich nur ein wenig zum Schlafen hinlegen wollen, auf dem Boden. Als sie wieder aufwachte, lagen ihre Arme rücklings neben dem Kopf und ihre Hände waren irgendwie mit irgendwelchen kurzen Spießen oder Steckern im Boden fixiert. Es war niemand da, wobei sie das nicht sagte, sondern aus dem Bild bzw. ihrer Situation hatte es sich ergeben, dass klar war, dass sie sich selbst befreien musste. Es war wohl auch nicht ganz schmerzfrei, aber davon hat sie auch nichts erwähnt. Sie hat sich einfach aus eigener Kraft aus ihrer misslichen Lage befreit. Ich verfolge das was sie sagt mit Staunen, Anerkennung und Unbehagen.
In der nächsten Szene – ich habe viel vergessen – diese war etwas umfangreicher – kommt es u.a dazu, dass wir getrennt voneinander Texte entwerfen bzw. da sind wohl auch Illustrationen und wir versehen diese mit Texten. Ich versuche, ihre Situation bzw. die Erkenntnisse daraus in Worte zu fassen. Sehe mich im Traum das Geschriebene wieder durchstreichen, weil es RM wohl nicht ganz gerecht wird, oder ich ihre wahre Situation zu sehr aus meiner Perspektive und meinem „Wissensstand“ beschreibe. Denn dieser Wissensstand scheint doch eher ein Glaubensmonument zu sein. Am Ende bleibt nur etwa das übrig:
Wenn ich glaube, dass Worte und bewusstes Denken die Heilung aus meiner Verstrickung sind, dann liege ich falsch.
Hände gebunden
Während ich den Text (am 4.4.24) in die Reinschrift übertrug, war die Frage aufgetaucht, warum hier an dieser Stelle nicht ich am Boden lag sondern diese bestimmte, geliebte Person.
In den Träumen hat sie von Anfang die „Rolle“ meiner Seele übernommen, kein anderer Mensch kann dieses Gefühl besser verkörpern, in all den Facetten und in all den realen Umständen. Es gab Zeiten, da wurden wir getrennt, und das war so etwas wie ein Verbrechen an uns beiden. Der Trennungsschmerz und die Trennung an sich sind fester Bestandteil des Jetzt. Nach einigen Jahren haben wir die Verbindung aus eigener Kraft und eigenem Willen wieder aufgenommen, mussten uns zunächst neu kennenlernen. Trotz räumlicher Entfernung sind wir unzertrennlich und waren es im Grunde auch die ganze Zeit. Doch das mit der Verbindung, so dass ein Austausch wieder möglich ist, das war uns genommen worden und eine Zeit lang waren wir an diese Umstände gebunden. Sobald es möglich war, sobald wir unsere eigenen Entscheidungen treffen und umsetzen konnten, haben wir diese Verbindung wieder aufgenommen. Und dazwischen – ist einiges passiert, das wieder in Ordnung gebracht werden musste.
Warum also liegt sie hier und nicht ich – warum bin ich hier der Beobachter, der Zuhörer?
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten:
Der Unterschied zwischen uns ist, dass sie ihre missliche Lage sofort erkennt. Sie ist nicht ihrer Sinne beraubt, sie wägt auch nicht ab, ob etwas geht oder nicht. Sie agiert im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte und kann diese Kräfte auch aktivieren, so wie es die jeweilige Situation erfordert. Sie ist angstfrei, ohne Vorwurf sich selbst gegenüber, sie sucht nicht (als erstes) nach Tätern, sondern nach Lösung, nach Befreiung.
Was sie antreibt ist eine Mischung aus Klarheit, (Lebens)Wille und Selbstverständlichkeit. Was für eine Kraft!
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Tatsächlich schrieb ich mir seit Tagen wieder die Finger wund und versuchte, Dinge auf den Punkt zu bringen, und zwar separat, einzeln. Die Stichpunkte lauteten „geistige Orte/Scheinorte/Es gibt kein Haben nur Orte/Hilflosigkeit“ Es ergaben sich fließende Übergänge zu den Themen Macht//Machtwechsel/Entscheidungen/Tun und Unterlassen“ und es hängten sich immer mehr Themen ein. Ich löschte einiges wieder und resignierte. Es ist unmöglich, die Dinge voneinander zu trennen und es ist auch unmöglich, sie auf einem Haufen zusammen zu bringen….ohne neue Verwirrung zu stiften. Das wird ihr nicht gerecht, der Kraft und der Macht der Seele. Ich lasse sie einfach erzählen, was ihr passiert ist. Ich lasse mir von ihr einfach die Wege und die Lösungen zeigen!