Traum/Schmerz ist weiß 21.10.2014

Anscheinend gab es in dieser Nacht mehrere Träume zu einem Thema, die ich aber vergessen hatte. Denn dieser Traumbericht beginnt mit dem Satz: Der am stärksten präsente und beeindruckendste Traum ist der mit „Fridolin“  den ich hypnotisierte:

Es sind mehrere Personen anwesend, meine Schwester, so eine Art Familiengefühl sowie externe Personen, jedoch eine überschaubare Runde. Ob dieses Ereignis geplant ist oder sich ergibt, weiß ich nicht mehr, es kommt jedenfalls zu der Situation, da Fridolin bereit ist, sich von mir hypnotisieren zu lassen. (Name geändert, eine reale, mir sehr nahestehende Person)

Ich wusste plötzlich wie es geht, oder es war mir klar, dass ich es kann. Er war auch relativ schnell in diesem Zustand und lag entspannt auf dem Boden. Ich machte spezielle Handbewegungen über Kopf und Gesicht, dies sollte den Trance Zustand verstärken und wahrscheinlich auch spezielle Prozesse in Gang bringen. Ein paar Mal ließ ich etwas nach oben gleiten, denn in dem Moment waren wir tief unten auf dem Meeresgrund, widerstanden dem Auftrieb. Mit den Händen fühle ich den sandigen Meeresboden, flüchtig denke ich etwas wie, eigentlich kann ich gar nicht hier sein, so ohne Tauchgerät. Es fühlt sich aber großartig an. Diese Dinge, die wichtig für die Forschung waren, es waren so kleine weiße längliche Pakete oder Tüten, ließ ich durchs Wasser empor gleiten, damit sie oben auftauchten. Für wen und was, mit wem ich überhaupt zusammenarbeitete, ist völlig unklar.

Dann folgt die bedeutende Szene – Ich schlage Fridolin ein rohes Ei über dem Kopf auf, und durch meine Handbewegung fängt es an zu stocken, wird langsam fest, als würde es auf seiner Stirn braten. Kurz nach diesem Vorgang wecke ich ihn wohl wieder, wobei dieser Vorgang nicht explizit gezeigt wird. Diese Szene ist unsichtbar, ein Zeitsprung. Fridolin weiß nichts von dem was geschehen ist. Irgendwann später sind wir zugegen, die Hypnose ist gefühlt schon etwas her, aber für Fridolin und mich ist der Vorgang der Hypnose noch präsent. Er singt ein eigenes Lied mehr so vor sich hin, oder einige Zeilen, und ich höre die Aussage, die tief aus seinem Unterbewusstsein kommt  „Schmerz ist weiß…“

Er hat eine Aussage über sich getroffen. Es ist eine Art Glaubenssatz, der sich außerhalb seiner bewussten Wahrnehmung gebildet hat. Wie dieser Glaubenssatz entstanden ist, davon hat er keine Ahnung und es lässt sich kognitiv nicht zurückverfolgen. Ich habe gesehen wie er entstanden ist, ich habe ihn sogar erzeugt.“

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Kurzfassung:

Es gab den Teil des Bewusstseins, der die Träume generierte und wusste worum es ging. Die Träume waren im Prinzip am unerreichbaren Grund gelagerten Informationen. Ein anderer Teil des Bewusstseins/Unterbewusstseins reagierte auf die Informationen. Bewusstsein ist ein Mosaik, eine Komposition, ein Grad der Vernetzung – oder auch eine bestimmte Menge Meerwasser. Ein umfassenderer Teil wusste auch, dass ich unbewusst alles tat und weiter tun würde, um das Bewusstsein zu diesen Informationen zu verhindern. Ich sammelte die Pakete, öffnete sie aber nicht. Schmerz war zwar erwiesener maßen weiß, aber das galt für Fridolin und alle anonymen anderen. Es gab keinen Grund, etwas anderes zu denken.

Das Innenleben in Bewusstsein/Unterbewusstsein/Unbewusstheit aufzuteilen war ein Modell, mit dem ich immer wieder an meine Grenzen kam. Der Traum hob mein Denk-Modell auf, wenn auch nicht sofort, denn ich verstand das Einfachste daran nicht. Die Dinge verschwammen einfach in den Weiten und Tiefen des Ozeans miteinander. Der Verstand liebte es kompliziert, machte es sich aber auch nach belieben einfach. Also verzweifelte ich noch ein paar Jahre, warum ich das alles nicht so richtig sortiert und zu fassen bekam. Ein Anhaltspunkt waren vielleicht noch die Tiefe bzw. die Erreichbarkeit der Dinge, vielleicht durch Koordinaten. Und eine Karte, eine sehr umfangreiche Karte, dazu bräuchte ich noch technische Hilfsmittel, die auch Strömungen berechnen könnten…..

Was ich wirklich brauchte war die Einsicht, über grundsätzlich andere Gesetzmäßigkeiten. In diesem Meer kann der Verstand nicht atmen, das ist nicht sein Bereich. Später war es eine Wohltat, das zu verstehen.

Außerdem erzählte der Traum mehrere ineinander verschachtelte Dinge gleichzeitig, daher war es dann schon recht komplex. So lag mein Fokus zunächst auf der Geschichte mit dem armen Fridolin, und an der Faszination dafür, dass ich mich mit Hypnose auskannte. 2 Jahre bevor ich mich für Seminare interessierte und sie auch besuchte.

Das Unterbewusstsein ist schutzlos wie das offene Meer. Ich muss es vor zu viel Nippes, Nonsens, Schaum und Verunreinigung schützen, damit es seine Selbstreinigungskräfte behält.

 

Die unbemerkte Hypnose, zum eigenen Täter zu werden

In Arbeit

2021-04-08T23:45:10+02:00