Traum / Das besondere Foto

Foto: Pixabay

August 2017: „……ein heimischer Ausflugsort, Bodensee oder so (…) ein großer See, ich stand auf einer Art Aussichtsplattform und hatte einen schönen Blick. Plötzlich stiegen am Horizont Rauch- und Feuersäulen auf, ich hatte die seltene Gelegenheit, ein Foto mit dem Handy zu machen. (…) Denn im nächsten Moment war das Phänomen fort. Dieses Foto wollte ich nun vermarkten und verkaufen. (……) Plötzlich hatte ich Zombies am Hals. Jetzt war ich wieder in einer kleinen Gruppe unterwegs, wir mussten flüchten und retteten uns in ein verfallenes Gebäude, so eine Art „Lost Place“. Dort fanden wir im letzten Moment einen Raum wo wir die Tür schließen konnten. Aber wir wussten, sie folgten uns und wir waren hier nicht lange sicher..“

 

Die Verzerrung des Kontext  – durch eine akkurate Momentaufnahme

Der persönliche Kriegsschauplatz war und ist eine genaue Beachtung wert. Im Festhalten und Gewahr werden des Moments lag eine große Wichtigkeit und Bedeutung. Doch was was hier das Motiv – Sensation, Schaulust, Wichtigtuerei. Die Bedeutung verlor an Bedeutung. Und in der Tat, dieser separierte Ausschnitt, auch wenn er viele Jahre umfasste, verzerrte das Gesamtbild und verhinderte es gar.   

Mein innere Haltung, in diesem Moment zu verharren, ihn als die umfassende und abgeschlossene Realität zu etablieren, barg Gefahren. So flog in diesem Traum ein weiteres Motiv auf, dessen ich mir keineswegs bewusst war. Im Zusammenhang mit dem Blog wollte ich Kapital aus dem eigenen Leid schlagen. Dabei ging es weniger um Geld denn um Aufmerksamkeit und Anerkennung. Damit belegte ich, dass ich mein wahres Leid nicht begriffen hatte und  dass ich mir selbst im Prinzip immer noch nicht wert genug war.

Zombies als Phänomene oder handfeste Probleme jenseits des Verstandes

Wenn sie in Träumen auftauchten, und ich erinnere mich an drei, hatten sie eines gemeinsam. Mal sahen sie aus wie normale Menschen, mal etwas seltsam, scheel oder verwegen, aber nicht wie die klassische Erscheinungsform aus Film und Fernsehen. Diese Phänomene waren optisch, also im Verstand, nicht zu erkennen, schon gar nicht in ihrer Destruktivität. Und wenn ich sie erst auf den Plan gerufen hatte oder hätte, musste ich flüchten, unwirtliche oder nächstbeste (emotionale, psychische) Schutzorte aufsuchen, um für einen Moment Ruhe zu haben.

Der Traum war eine Warnung und so brauchte ich nicht so viele Jahre um zu verstehen. Einige Tage später nahm ich von etwas Abstand, änderte meine Pläne. Diesmal handelte ich zuerst im außen, weil es sichtbar war. Die innere Erkenntnis bahnte sich wieder etwas langsamer den Weg.   

 

2022-01-10T10:55:12+01:00