2.Traum Dez.1991/Erwachen aus dem Koma

 

„Wache auf in einem fremden Zimmer.

Jemand liegt neben mir, Frau, Freund, Mann, kann mich nicht mehr erinnern. Fühle mich schwach, bin nicht ich selbst, so als erwachte ich aus einem Koma. Stelle dann auch irgendwann fest, dass es genau so ist, denn ich befinde mich in einem Sanatorium.

Ich unternehme die ersten Gehversuche, lerne die Umgebung kennen. Die Person, die beim Aufwachen neben mir lag, könnte „Hannes“ sein. (Eine reale Person aus der Zeit, Name geändert) Später ist es dann irgendein Freund an meiner Seite. Ich bin schwer krank, es war wohl ganz schlimm gewesen, und jetzt bin ich auf dem langen, langsamen Weg der Genesung. Kann und darf mich auch nur langsam bewegen, bin lustlos und demotiviert. An einer Stelle gelingt mir etwas nicht aufgrund meiner Krankheit, ich resigniere, kann kaum die Tränen zurückhalten. Aber da ist ein Arzt bei mir, er macht mir Mut und zeigt mir diese Übung noch mal, an der ich gerade gescheitert bin. Er zeigt mir, wie ich das mit der Bewegung am besten mache, zeigt mir wie ich es wieder hinbekomme.

Alle die hier sind, hatten dieselbe Krankheit, sind aber viel besser drauf. Sie nehmen brav ihre Pillen, mit Elan geradezu. Im Nachhinein habe ich einige Gesichter aus der Firma wiedererkannt. (Reale Personen) Ein Ausflug soll stattfinden, dazu müssen wir Sachen zum Übernachten einpacken, und auch etwas Schickes zum Ausgehen. Alle freuen sich, nur ich nicht. Lustlos packe ich ein paar Sachen, auf etwas Schickes habe ich sowieso keine Lust. Jemand sagt „ Ach, nun pack doch etwas ein“. Ich mag auch meine Medizin nicht nehmen. …“

Auf der Rückseite des Zettels stehen die Gedanken, die ich 1991 dazu hatte..

„Schade, der Traum ging noch weiter, die Erinnerung ist plötzlich weg. Was war so merkwürdig an ihm? Er war so realistisch, mal wieder so ein Theaterstück, in dem man die Hauptrolle spielt und sich selbst dabei beobachten kann. Doch es spielt unter fremder Regie. Da haben alle die gleiche Krankheit, wachen irgendwann aus dem Koma auf, alle haben also die gleichen Startbedingungen, sind jetzt alle gleich, und wir alle in diesem Sanatorium. Wir sind in einer Welt, in einem Boot. Und doch – ich fühle mich nicht wohl, ihnen nicht gleich, kann mein Schicksal nicht tragen. Ich fühle mich schwächer und benachteiligter als die anderen, ohne zu fragen, ob es ihnen auch so geht. Oder ich hege den Verdacht, dass sie ihr Schicksal einfach nur überspielen…aber wenn ja, warum tun sie es dann, wenn ich doch auch nicht spiele, ehrlich zu mir und den anderen bin…Vielleicht geht es ihnen aber tatsächlich so ausgezeichnet, schließlich nehmen sie mit Begeisterung ihre Pillen…“

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IN ARBEIT

2021-12-26T22:48:39+01:00