Das Leben aus der Perspektive des Traums
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Tatsächlich Gewissheit
Nach 5 1/2 Jahren gab es eine Art Zwischenstopp – eine neue, entscheidende Entscheidung musste her. Woher sollte ich sie nehmen – ich war blind und taub, hatte keine Ahnung worum es ging. Die Träume schoben mich, das Unterbewusstsein, die Gefühle, alles schob mich an den gedanklichen Punkt, wo es nur noch einen Weg gab. Loslassen, Sprung ins Ungewisse.
„21.12.2017: Traumreise Ende/Das Zeitfenster“
Eines Tages konnte ich aus dem kleinen Moment von damals eine neue Informationen herauslesen:
Es war eine Entscheidung. Einerseits dafür, dass nichts so bleiben würde wie es war, wenn die Träume blieben. Andererseits schien ich das zu wissen. In irgendeinem Winkel meines Bewusstseins. Noch andererseits bzw. zugleich war es auch so, dass ich mir heimlichst, innigst wünschte, dass die Träume blieben, weil es sich so gut anfühlte, dass sie da waren. Als kümmerte sich endlich jemand um mich, der so unglaublich klar und kreativ war. Als wandte sich sich jemand an mich, der so viel mehr weiß als ich, als spräche endlich jemand mit mir. Wenngleich ich kaum ein Wort dieser nonverbalen Sprache verstand. Apropos verstand –
nicht zuletzt war diese kaum merkliche Entscheidung ein Wagnis ohne Gleichen. Ich fuhr meinen Verstand über den Mund, bevor er etwas sagen konnte. In meiner Welt war das nah an der Blasphemie, mein Gott war mein Verstand, aber so hätte ich es natürlich nie gesehen. Aus seiner Sicht war diese Gewissheit die reinste Kirmes-Lotterie. Aber ich hatte das große Los gezogen, denn ich gewann das Vertrauen in mein Gefühl zurück. Moment für Moment, Jahr für Jahr…
Weiterlesen – „Die Starttaste, wie alles begann“
Spätsommer 2012 –
Eines morgens wachte ich mit einer Traumerinnerung auf, die klarer war als das Tagesgeschehen. Es wiederholte sich am nächsten Tag, am übernächsten…Nach ein paar Tagen nahm ich von irgendwo die Gewissheit her, dass das jetzt so bleiben würde.
Ich war augenblicklich fasziniert, überrascht, fühlte mich auf besondere Weise angesprochen. 11 Jahre später muss ich mich fragen, ob es mich wirklich auf besondere Weise angesprochen hat. Wahr ist, es fühlte sich absolut außergewöhnlich an. Wahr ist auch, dass es heute einen neuen Kontext gibt. So hatte es im Rückblick betrachtet mehr mit der Erinnerung zu tun, mit einer Wiederkehr von etwas Verlorenem – aber Bekanntem. Insofern war das Besondere das Vertraute. Es war der Kontakt mit mir selbst, mit meiner Seele, oder invers gesprochen – das Wiedersehen mit allem, was nicht der Verstand war, nicht meine Mechanismen und Programme. Diesen Kontext gab es natürlich die ganze Zeit, ebenso wie das Vergessen. Nur nicht im Bewusstsein.
Damals beschrieb ich es mir selbst mit den Worten „..es war wie Weihnachten und Ostern zusammen.“ Es gibt einerseits so viele Möglichkeiten, ein Gefühl zu beschreiben, andererseits schaffen es manchmal 1000 Worte nicht, sie können es nur umschreiben, sich ihm nähern. Wie die Zahl Pi sich mit ihren Nach-Komma-Stellen dem Kreis nähert, ihn niemals erreicht. Aber immer mit ihm wandert.
Ohne denkender Weise zu wissen, worum es ging oder dass ich etwas sehr Wertvolles geschenkt bekam, traf meine Beschreibung den Nagel sehr präzise auf den Kopf. Das Gefühl wusste es, oder anders – ich kannte dieses Gefühl und übersetzte es quasi mit Superlativen. Die kleine Besonderheit war, dass es hier wie im weiteren Verlauf dieser Annäherungsreise für den Verstand absolut dunkel war und es auch keine Wände gab, in die ich diesen Nagel hätte einschlagen können. Für den Verstand war das in den nächsten Jahren des Traumgeschehens ein Blindflug, was zu vielen Konflikten führte, deren Lösung auch immer eine eigene Erlösung war. Und es stellte sich heraus, dass ich meinem Gefühl folgte. Aber nicht oder immer weniger denen, die der Verstand produzierte, sondern denen aus einer anderen Quelle.
Tatsächlich Gewissheit. Die Träume blieben. Bis heute. Die Ballung und Dringlichkeit ist vorbei – mein Leben ist nicht mehr in Gefahr, bzw. die Gefahr des vorzeitigen Ablebens ist gebannt. Doch zu dieser Gewissheit von damals gesellte sich noch ein weiteres Element. Damals konnte ich es nicht erkennen, weil es mir nicht klar war, was es war. Heute kann ich es noch aufspüren als wäre es gestern – es war auch eine Entscheidung. Ein Gefühl ist eine Fähigkeit und sich selbst zu vertrauen kostet Mut und fast immer die Komfortzone.
Kontraste, Schlüsselmomente & Übergänge

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Auf dem Weg zum Blog bitte noch einmal hier entlang lesen.
Auf dem Weg zum eigenen Paradigmen-Wechsel entstand im Sommer 2017 der Blog. Wobei das Ziel tatsächlich der Weg war, und das Ziel lag in jedem einzelnen Schritt. Wie eine große Einheit aus seinen kleinen Einheiten besteht, aber ich erst ab einer bestimmten Größe, Dichte oder einem bestimmten Licht etwas sehen, messen, hören oder fühlen kann. Das Ziel war also immer, mich zu bewegen.
Ganz gleich, ob aus einer unsichtbaren Gefahrenzone/Gefahrensituation heraus oder hin zu Erkenntnisorten, Sicherheitsorten oder an einen schönen Ort. Wenngleich sich schöne Orte auf den ersten Blick nicht als sicher erwiesen, manche Schönheit schwer zu erkennen war, oft an zu kleinen Kleinigkeiten. Wenngleich diese Sicherheitsorte mir nicht behagten, ihre Tücken hatten, oder sich oft nicht nach der ersehnten, gesuchten Sicherheit anfühlten. Und wenngleich sich Erkenntnisse auftaten, um die ich weiterhin gerne einen Bogen gemacht hätte. Fazit - und es war eben vielerorts eine schmerzliche oder teure Erfahrung - die Bewegung im Verstand war eine Scheinbewegung, eine Irrfahrt, ein Blindflug, oder führte in eine neue Falle, die tatsächlich auch immer dieselbe war.
Im Kontrast zu dem blinden Vertrauen, das ich in die Träume und eine neue Art der inneren Führung investierte. Diese Investition basierte durchaus auf Vorschuss, basierte aber nicht auf dem Schuldenprinzip. Es basierte auf etwas, von dem ich grundsätzlich weniger hatte als mir lieb war, sowohl Vertrauen als auch Durchblick. Logisch, dass sich die Tatsache, etwas wenigstens einigermaßen berechnen und sehen zu können, nicht nach Blindheit anfühlt. Die Komfortzone tauchte in Träumen vielfach auf, auf verschiedene Weise, denn auch sie ist ein komplexes Gebilde. (Traum: Besuch des Vaters)
Der Traum "Die blinde Person" tauchte 2023 auf, wahrscheinlich war dies ein Geschenk am Wegesrand, aber dieser Zustand, den der Traum offerierte, wäre ganz und gar keine Randerscheinung. Es war ein Ziel, dem ich mich inzwischen blind genähert hatte. Beizeiten leuchtete mir ein, dass der Verstand nicht mein Lebenskompass sein konnte, ohne dass ich dafür im Verstand Beweise sammeln musste. Es wurde mir einfach bewusst. Aber einfach reichte nicht, da ich es immer wieder vergessen hatte, es anders gelebt hatte, in die alten Bahnen und Denkmuster zurück fiel oder gezogen wurde. Die innere Gravitation war - und ist - immens. Und immens unsichtbar, ungreifbar, ein wenig übermächtig. Ich brauche diese Stabilität, aber ich brauche auch Luft zum Atmen, Raum für Veränderung, Kraft, um diese Kraft zu überwinden. Sprungkraft - Quantensprungkraft. Mal hatte ich sie, mal nicht, mal bekam ich Hilfe. Faktor X - ein eigenes Themenfeld oder besser Energiefeld, das für viele Überraschungen und wundersame Verwirrung sorgte. (Traum "Das seltsame Verhalten der Tiere" / Traum im Traum: "Die Information des Jünglings"
So versuchte ich es mit der Verstandeslogik höchst selbst und befand, dass der Verstand schließlich als Letztes in die Welt kam sowie einen viel zu kleinen Arbeitsspeicher hat. Im Kontrast zum Alter des Lebens an sich und zum schier unendlichen Bewusstsein/Unterbewusstsein. Der Verstand ist auch an die bewusste oder mechanische Erinnerung gekoppelt, an das Vergessen, Verallgemeinern, Verwechseln, an die eigene persönliche Unschärfe und Befindlichkeit. Im Kontrast zum Unterbewusstsein, das in allen Belangen ganz anders aufgestellt ist. Außerdem ist der Verstand an ein Organ gekoppelt, dass grundsätzlich Energie sparen muss und sehr empfindlich, wenn nicht verzerrend, auf alle möglichen Einflüsse reagiert. Ich war sehr zufrieden.
Doch es nützte nichts, all diese Logik war nicht nachhaltig, war nicht imstande, irgendeine Wirkung zu entfalten. Ich verwechselte immer wieder Denken und Bewusstsein, verwechselte Gedanken, Gefühle und Impulse aus dem Verstand mit den Gedanken, Impulsen und Gefühlen aus dem Bewusstsein. Oder aus der Seele. Wobei ich nie so recht weiß, wie ich das auseinander halten soll. Das ist ein eigenes Thema, hier half mir der Traum "Schmerz ist weiß" zu verstehen, dass ich das nicht verstehen kann.
Grundsätzlich ist Bewusstsein eine andere Frequenz, ein anderes Energiefeld. Und es führt zu anderen Ergebnissen, Lebensergebnissen.
Andere Kontraste lösten sich auf -
wo ich sonst gewann, verlor ich hier etwas Wichtiges. An einigen großen sowie vielen kleinen, fast unmerklichen Stellen verlor ich die Spannung. Die positive Spannung, die mich in der Bewegung hielt, in der Motivation, und an einigen Stellen am Leben. Es handelte sich um notwendige wie gleichermaßen riskante Übergänge. Denn das wahre Leben spielte sich immer wieder jenseits dieser Schein-Verluste und Übergänge ab.
Traumreise Ende - zu meinem Erstaunen ging die Reise weiter. Der 21.12.2017 erwies sich als größerer, als absolut strategischer Übergang. Die Träume und ihre Atmosphäre veränderten sich. Der Kontrast zwischen Tagesgeschehen und Nachtgeschehen hatte an Schärfe verloren, hatte an Hochgefühl, Glitzer und Besonderheit verloren. Einerseits vermisste ich es und traute mich kaum, dies innerlich beim Namen zu nennen. Es war wie Verrat an den Träumen, wie Undankbarkeit, Enttäuschung in Form von Geringschätzung. Aber ich musste durch diesen Kontrast-Verlust durch, musste durch dieses Gefühl hindurch, denn es war real und sprach deutliche Worte. Irgendwie, irgendwann... flammte die Bewunderung und Faszination für die Träume neu auf.
Später leuchtete mir ein: Dieser große, schillernde Kontrast war die große Lücke zwischen mir bzw. meiner Person und meinem Sein. Beinahe hätte ich mich dafür entschieden, diese Lücke zu behalten.
Information am Wegesrande -
Aus dem "Ersten Traum" (Kindertraum) bastelte ich die Buchstabensuppe "Chjave". Dort hatte ich von irgendwo im Weltall einen Blick auf die Erde. Der Blick ins Weltweite Netz ergab: Chjave war gar keine Buchstabensuppe. Es ist das Korsische Wort für Schlüssel. Ich staunte.