Traum/Tag des Glaubens 16.9.2015

Tag des Glaubens 16.9.2015

Während des Träumens dachte ich, wach zu sein und müsste das alles schon mal aufschreiben, was ich gerade erlebte. Mir war klar, dass ich träumte. So, als hätte ich mit „offenem Verstand“ geträumt oder –  im Wachzustand geschlafen.

„….Es ist der „Tag der Bibel“ oder „Tag des Glaubens“, ein internationaler Tag oder so etwas wie ein „Welttag Gottes“. Denke den ganzen Tag über, dass ich auch etwas zu dem Thema in einen öffentlichen Blog schreiben möchte, irgendwie teilnehmen möchte mit meinen Gedanken, an diesem Tag etwas in einen offenen Kanal stellen/schreiben. Komme aber nicht dazu, ich bin stets abgelenkt oder habe etwas anderes zu tun, was ich wichtiger nehme. Ich kann mich nicht davon lösen, diese Tagesbeschäftigung nachrangig zu behandeln. So vergeht der Tag, und kurz vor Ablauf, mein Partner schläft neben mir, nehme ich mir endlich Zeit. Ich gebe diesem Bedürfnis nach und verfasse einen Text in englischer Sprache.

Den Anfang habe ich vergessen, die Erinnerung setzt an der Stelle ein:

„…I don´t care who god is, it is a part of me. Whenever I ask him a question, I ask myself. God is inside and outside of me at the same time. The bible says…“  Hier zitiere ich etwas aus der Bibel auf Deutsch, evtl. wollte ich etwas widerlegen oder als Missdeutung heranziehen. Leider vergessen.

(Übersetzung: es ist mir egal, wer Gott ist, es ist ein Teil von mir. Wann immer ich ihm eine Frage stelle, frage ich mich selbst. Gott ist gleichzeitig innerhalb wie außerhalb von mir. In der Bibel steht….)

Auf der anderen Seite der Erde scheint es bereits tiefe Nacht zu sein, das heißt, der Tag des Glaubens ist offiziell vorbei. Auf dieser Seite der Erde, wo ich bin, läuft aber die Zeit noch, der Gedenktag hat noch ein paar Stunden. Ich bin voll im Fluss mit dem Schreiben, dem Klardenken und vermute auch, mein Englisch ist besser und sicherer als auf der Wachebene (Volles Tagesbewusstsein im Traum!) Da klingelt das Handy. Irgendwie bin ich verärgert, weil es mich gerade beim Schreiben stört. Ich unterbreche, um ans Telefon zu gehen und sehe mich nun, wie ich im Badezimmer bin. Es ist dem meiner Wohnung sehr ähnlich.

Im Wäschekorb wühle ich nach dem Hörer, denn von dort kommt das Klingeln. Dabei verheddere ich mich in der Wäsche bzw. wie es schon vorgekommen ist, in den dazwischen liegenden Wäschenetzen. Kurz bevor ich den Hörer in Händen halte, hört es auf zu klingeln. Wohl weil es defekt oder der Akku alle ist, die ganze Mühe war also umsonst. Ich bin rasend wütend, nehme das Telefon mit in den Raum, in dem ich zuvor geschrieben habe. Mein Partner ist inzwischen auch wach, aber hält sich im Bad auf. Inzwischen will ich meine ganze plötzliche Wut an diesem Ding auslassen, muss aber laute Geräusche vermeiden, um diesen Wutanfall vor meinem Partner zu verbergen. So schlage ich gezielt mit einem anderen Gegenstand auf den Fußboden um mich abzureagieren. Es ist jetzt eine elektrische Zahnbürste. Ich spüre exakt meine Wut, die ich kontrolliert ablasse, spüre diese enorme Kraft über diese kurzen, heftigen Schläge. Dann wache ich auf.“

******

 

 

In ARBEIT

Die im Traum auftauchende Englische Sprache unterscheidet zwei Dinge sehr viel präziser: believe und think. Glauben und Denken sind in der Deutschen Sprache quasi eine Soße.

In diesem als Großtraum angelegten Traum ging es auch um etwas Großes, und zwar etwas, das ich nicht sah. Um den verlorenen Glauben an mich selbst. Es ging darum, dass ich zunächst eine leise Ahnung bekam, oder den Anflug einer Ahnung, dass ich Dinge glaubte, von denen ich nicht dachte dass ich sie glaubte. Zum Beispiel, dass das ein ganz normaler Traum sei. Es war ein luzider Traum, und es gab sie öfter, aber ich bekam mein Bewusstsein für viele Dinge ebben nicht auf die Reihe. Ich dachte grundsätzlich, dass ich die Dinge auseinander halte konnte, Traum, Schlaf  und Wachsein.

Doch der Körperschlaf ist eben so anders als der Bewusstseinsschlaf, oder die Ermüdung, die Erschöpfung der Psyche ist so anders als die körperliche Erschöpfung.

Ich dachte auch, sowohl Denken als auch Glauben sei eine bewusste Sache, und dass mir da nichts durch die Lappen ging. Doch mir entging, dass mein gesamtes Denken auf dem beruhte woran ich glaubte und woran nicht. Daher war es fatal, dass ich nicht wusste, woran ich glaubte. Doch mit dem verlorenen Glauben an mich selbst fing alles Unheil, alle Müdigkeit, alle Trübung und Verwechslung an.

Zunächst dachte ich, der Glaube sei irgendwo im Alltagsgetümmel untergegangen. Das war einerseits akzeptabel und ein guter Anfang. Der einzig mögliche. Von außen nach innen, von der Oberfläche ins Eingemachte. Andererseits verursachte er mir ein großes Maß an Gereiztheit, Unpässlichkeit. Denn diesen Glauben wiederzufinden, ihn immer wieder im Alltag plötzlich da zu haben, auf ihn zu reagieren, wenn er sich meldete, durchkreuzte meine Komfortzone und strapazierte meine mentalen Fähigkeiten. In diesem Traum ging es jedoch auch um die neue Idee, den neuen Ansatz, die noch aus anderen Gründen innewohnende Aggression nicht mehr gegen mich selbst zu richten, sondern sie anders abzuleiten. Gegenstände ließen sich ersetzen.

Der fremde Partner, der schon schlief, war in diesem Traum mein Verstand. Das was mir fremd war, war ganz nah. Und ich selbst war auf der anderen Seite der Erde, in einer anderen Zeitzone Als wären Tag und Nacht vertauscht, die Dinge am entgegengesetzten Ort.  Es war quasi 5 vor 12, meine eigene Geschichte neu zu schreiben.

 

2024-01-05T18:36:10+01:00